Tanne
Die Tannen (Abies) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Je nach taxonomischer Auffassung werden heute entweder 40 Arten, oder 47 Arten, sowie etliche Gruppen hybriden Ursprungs oder Varietäten, die alle in der gemäßigten Zone der Nordhalbkugel und zumeist in Gebirgsregionen vorkommen, unterschieden.
Praktisch alle Tannen können in ihnen zusagenden Lebensräumen zumeist End- oder Klimaxgesellschaften bilden und sind auch auf guten Standorten konkurrenzstarke Nadelbäume. Mit Wuchshöhen von bis zu 50-90 m, Stammstärken von bis zu 2-3 m sowie einem Lebensalter von bis zu (200) 500 - 700 (-800) Jahren gehören Tannen zu den großen Waldbäumen, wenn auch in ihren Lebensräumen auch teilweise größere Bäume vorkommen (so in den westlichen USA die Douglasie oder Sitka-Fichte). So gehören die Holzerträge pro ha auch zu den absolut höchsten (wie bei der Amerikanischen Edel-Tanne) und das relativ leichte Tannenholz aller großwachsenden Arten wird für viele unterschiedliche Anwendungen genutzt.
Alle Tannen bilden streng monopodiale Wuchsformen mit durchgehender Hauptachse. Sie haben eine etagenweise Verzweigung mit sehr harmonischen Kronenformen, die sie mit ihren weichen Nadelblättern und dem daraus hergestellten Schmuckreisig, auch zum klassischen Weihnachtsbaum macht.
Tannen sind nach den Kiefern (Pinus) die am weitesten verbreitete und artenreichste Gattung in der Familie der Kieferngewächse. In Mitteleuropa ist die Weißtanne (Abies alba) heimisch. In naturnahen Wäldern Mitteleuropas ist die Tanne fast ausschließlich in Buchenwäldern beigemischt und aufgrund ihrer besonders günstigen Wurzelentwicklung und Schatttoleranz wesentlich für die Stabilisierung und Aufwertung des Bergmischwaldes. Für die Forstwirtschaft waren und sind Tannen jedoch bis vor kurzem weniger wichtig als Fichte oder Douglasie. Erst durch den vermehrten Einfluss ökologischer Gesichtspunkte bei der Entwicklung von Waldbau werden Tannen wieder verstärkt nachgefragt.
Die Gemeine Fichte wird zwar auch Rot-Tanne genannt, gehört aber wie auch die Zimmertanne (Araucaria heterophylla) nicht zu den Tannen.
Die nadelförmigen Blätter sind flach und leicht biegsam und tragen auf der Unterseite oft zwei helle Sotma Bänder. Die Nadeln werden 8 bis 11 Jahre alt. Mit ihrem verbreiterten Fuß sitzen sie unmittelbar auf den Ästen (siehe Bild). Sie unterscheiden sich dadurch z. B. von Fichten
Tannen-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), es gibt weibliche und männliche Zapfen an einer Pflanze. Die Zapfen finden sich nur in den obersten Zweigen am Wipfel und stehen immer aufrecht am Zweig (im Gegensatz zu den hängenden und als Ganzes herabfallenden Fichten-Zapfen). Die Achse (Spindel) des Zapfens verbleibt am Baum, während die Schuppen einzeln abfallen. Folglich können auch keine herabgefallenen Tannenzapfen gesammelt werden. Die geflügelten Samen reifen im Zapfen. Keimpflanzen haben vier bis zehn Keimblätter (Kotyledonen).
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