Kiebitz
Kiebitz, ein schwarz-weißer etwa taubengroßer Vogel. Im Flug sieht man die breiten runden Flügel. Auffällig ist die große Federhaube ( Holle ) auf dem Kopf. Im Brutkleid unterscheidet sich das Männchen vom Weibchen durch eine längere Federhaube sowie durch den durchgehenden Kehlfleck.
Kommt in ganz Europa vor. Ehemaliger Brutvogel des Feuchtlandes. Durch Kultivierung der Landschaft, Trockenlegung von Sümpfen, Feuchtwiesen usw., Umstellung der Vögel auf Ackerlandschaft. Diese Umstellung, es sei hier vor allem der Raps genannt, ermöglicht zwar eine gute Nistgelegenheit und auch gute Deckungsmöglichkeiten für die Jungen, aber durch den Einsatz von Pestiziden ist es kaum möglich genügend Insekten zur Aufzucht der Jungen zu finden. Es werden nur wenige Junge groß, so das der Bestand des Kiebitzes auf Dauer stark gefährdet ist.
Zugvogel. In manchen Teilen auch Strichvogel, der bei milden Wintern die Überwinterung versucht. Schon im Juni/Juli kommt es zu großen Ansammlungen der Kiebitze und der sogenannte Sommerzug hat begonnen. Die eigentliche Ursache ist unbekannt.
Der eigentliche Winterzug beginnt meist aber erst mit dem Einsetzten des Frostes. Hauptüberwinterungsquartier ist Südeuropa und Nordafrika. Schon im Februar können die ersten Heimkehrer wieder beobachtet werden.
Früher ausschließlich Feuchtgebiete oder auch vernässte Weiden. Heute Anpassung an gegebene Gebiete wie trockene Weiden, Ackerland usw. Feuchtgebiete werden aber immer noch bevorzugt. Das Brutgebiet muss flach und offen sein. Baumvegetation darf nur gering vorkommen. Hält sich außerhalb der Brutzeit auf kurzgemähten Wiesen und Weiden auf, auch auf gepflügten Äckern und flachen Uferbereichen.
Nahrung Vor allem Insekten und deren Larven. Regenwürmer, aber auch im kleinen Umfang vegetarische Nahrung. Selten Getreidekörner.
Langsames schwankendes Flugbild. Dabei aber ein äußerst geschickter Flieger.
Balzflüge im Frühjahr, mit rasanten Sturzflügen, Luftkämpfen und Rollen. Laute Fluggeräusche.
Bodenbalz mit Scheinbrüten und Werbezeremonien. Angriffe in der Luft an Feinden wie Rabenkrähen usw.
Nahrungssuche durch Absuchen des Bodens oder auffinden von Nahrung durch leichtes Stochern in der Erde. Das sogenannte Fußtrillern um Würmer aus der Erde zu locken kommt vor. Der Kiebitz ist das ganze Jahr über gesellig. Zur Brutzeit sehr Territorial. Lockere Kolonienbildung in der Brutzeit. Während der Zugzeit Vermischung mit anderen Limikolen, aber auch verstärkt mit Staren an zutreffen.
Viele Kiebitze brüten erst im zweiten Lebensjahr, obwohl sie schon ab dem ersten Jahr geschlechtsreif sind. Saisonehe. Das Nest besteht aus einer vom Männchen angelegten einfachen Mulde am Boden. Eier sind olivbraun mit schwarzen Flecken. Kiebitzeier wurden früher abgesammelt und galten in höheren Kreisen als Delikatesse. Das Gelege besteht aus drei bis vier Eiern. Zwei Jahresbruten kommen vor. Die Jungen sind Nestflüchter, halten sich aber in ziemlicher Nähe des Nestes auf. Meist führt das Weibchen die Jungen, wobei das Männchen Wache hält.
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